Das Arbeit-von-morgen-Gesetz, auch bekannt als „Gesetz zur Förderung der beruflichen Weiterbildung im Strukturwandel und zur Weiterentwicklung der Ausbildungsförderung“, ist ein bedeutender Schritt zur Anpassung an die sich verändernde Arbeitswelt. Seit seinem Inkrafttreten im Mai 2020 hat es weitreichende Auswirkungen auf Fachkräfte, Auszubildende und Arbeitgeber.
Was ist das Arbeit von morgen Gesetz?
Das Gesetz wurde eingeführt, um die Arbeitswelt an die Anforderungen des digitalen Wandels anzupassen. Es schafft einen rechtlichen Rahmen, um die berufliche Weiterbildung zu fördern, die Ausbildungsförderung zu verbessern und Sonderregelungen für den Umgang mit Kurzarbeit und Betriebsratsarbeit zu etablieren.
Wer profitiert vom Arbeit-von-morgen-Gesetz?
Das Arbeit-von-morgen-Gesetz bringt zahlreiche Vorteile für verschiedene Gruppen innerhalb der Arbeitswelt mit sich:
Arbeitnehmer:
- Erhöhte Weiterbildungszuschüsse: Bei Bedarf erhöht die Bundesagentur für Arbeit die Zuschüsse zu Lehrgangskosten und Arbeitsentgelt, was den Zugang zu Weiterbildungsmaßnahmen erleichtert.
- Kürzere Mindestdauer für geförderte Weiterbildungen: Die Mindestdauer wurde reduziert, wodurch mehr förderfähige Maßnahmen zur Auswahl stehen.
- Förderung der beruflichen Nachqualifizierung: Arbeitnehmer haben Anspruch auf Förderung einer Nachqualifizierung zur Steigerung ihrer Beschäftigungsfähigkeit.
Auszubildende:
- Umfassende Ausbildungsförderung: Verbesserte Fördermöglichkeiten während der Ausbildung bieten zusätzliche Unterstützung.
- Zugang zur Assistierten Ausbildung: Diese wird für mehr Menschen zugänglich gemacht, um Auszubildenden bei der Suche und während ihrer Ausbildung zu helfen.
Transfergesellschaften:
- Erweiterte Fördermöglichkeiten für Weiterqualifizierungen: Die Agentur für Arbeit bezuschusst die Weiterbildung von von Arbeitslosigkeit bedrohten Beschäftigten.
Arbeitgeber:
- Entlastung bei Kurzarbeit: Arbeitgeber tragen während der Kurzarbeit allein die Kosten der Sozialversicherungsbeiträge ihrer Mitarbeiter, während die Bundesagentur für Arbeit die während der Weiterbildung anfallenden Sozialversicherungsbeiträge zur Hälfte erstattet.
Das Gesetz trägt dazu bei, die Arbeitswelt für verschiedene Akteure gerechter und zukunftsfähiger zu gestalten, indem es die Weiterbildung und Qualifizierung fördert und gleichzeitig die Auswirkungen von strukturellen Veränderungen wie der Digitalisierung abfedert.
Bedeutung für Fachkräfte und Auszubildende:
- Berufliche Weiterbildung: Das Gesetz eröffnet Fachkräften neue Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung, insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung. Durch staatlich geförderte Weiterbildungen können Arbeitnehmer ihre Kompetenzen erweitern und ihre Beschäftigungsfähigkeit verbessern.
- Verbesserte Ausbildungsförderung: Auszubildende profitieren von einer verbesserten Ausbildungsförderung, die es ermöglicht, bereits während der Berufsausbildung gezielt gefördert zu werden. Dies trägt dazu bei, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und individuelle Beschäftigungsrisiken zu verringern.
- Unterstützung während der Corona-Krise: Das Gesetz wurde auch an die Herausforderungen der Corona-Krise angepasst. Insbesondere wurden Sonderregelungen für das Kurzarbeitergeld und Erleichterungen für Betriebsräte geschaffen, um die Auswirkungen der Pandemie auf Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen abzufedern.
Warum ist ein Arbeit von Morgen Gesetz notwendig?
- Anpassung an technologische Veränderungen: Die Technologie entwickelt sich mit rasender Geschwindigkeit, was sich direkt auf die Art und Weise auswirkt, wie wir arbeiten. Ein Arbeit von Morgen Gesetz würde sicherstellen, dass Arbeitsgesetze aktualisiert werden, um die Einführung neuer Technologien wie KI, Automatisierung und Robotik zu berücksichtigen.
- Schutz der Arbeitskräfte: Die Zukunft der Arbeit birgt neue Risiken für Arbeitnehmer, sei es durch den Verlust von Arbeitsplätzen durch Automatisierung oder durch unsichere Arbeitsbedingungen in der Gig-Economy. Ein Gesetz, das die Rechte und den Schutz der Arbeitnehmer stärkt, ist entscheidend, um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird.
- Förderung von Flexibilität und Innovation: Ein Arbeit von Morgen Gesetz sollte nicht nur auf die Bewältigung von Risiken abzielen, sondern auch die Förderung von Flexibilität und Innovation unterstützen. Dies könnte die Einführung neuer Arbeitszeitmodelle, flexibler Arbeitsarrangements und lebenslangen Lernens umfassen.
Neue Regelungen und Anpassungen:
- Erhöhte Zuschüsse zur Weiterbildung: Die Bundesagentur für Arbeit erhöht die Zuschüsse zu Lehrgangskosten und Arbeitsentgelt für Weiterbildungen, wenn ein bestimmter Prozentsatz der Beschäftigten eines Betriebs eine Weiterbildung benötigt. Auch kleinere Unternehmen können von höheren Zuschüssen profitieren.
- Flexiblere Förderungsmöglichkeiten: Die Mindestdauer geförderter Weiterbildungen wurde reduziert, und auch Weiterbildungsmaßnahmen mit geringerer Mindestteilnehmerzahl können nun gefördert werden. Dies eröffnet Arbeitnehmern eine größere Auswahl an förderfähigen Weiterbildungen.
- Förderung der beruflichen Nachqualifizierung: Arbeitnehmer haben nun Anspruch auf die Förderung einer beruflichen Nachqualifizierung, die ihre Beschäftigungsfähigkeit steigert. Dies bietet zusätzliche Unterstützung bei der Anpassung an neue Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt.
Fazit:
Das Arbeit-von-morgen-Gesetz ist ein wichtiger Schritt zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Arbeitswelt. Es bietet Fachkräften und Auszubildenden neue Chancen zur beruflichen Weiterentwicklung und trägt dazu bei, die Folgen der Corona-Krise abzumildern. Durch die gezielte Förderung von Weiterbildung und Ausbildungsförderung werden die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft auf dem Arbeitsmarkt gestellt.